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Monday, April 08, 2002

German National Public Radio Transcript

April 8th, 2002

–The Atheist Movement in America

Vorschlag zur Anmoderation:

In einem so religiösen Land wie den USA haben es Atheisten nicht leicht. Nach dem 11. September fühlten sich viele noch mehr ausgegrenzt, diskriminiert oder sogar dämonisiert als zuvor. Aber aus der Betroffenheit entstand ein politischer Wille, die Situation zu verändern. In Kalifornien haben sich die Anfänge einer "Atheistenbewegung" formiert.



(The Moderator:

In as religious a country as the USA, Atheists do not have it easily. After September 11 many still felt more marginalized, discriminated against or even demonized than ever before. But out of the distress a political will developed to change the situation. In California the start of an "Atheist Movement " was formed)



O-Ton: Atheistentreffen (frei stehenlassen)

Soundbites from an Atheist Meeting



"I thought it was important and interesting and even more so since Jeb Bush, the governor- President Bush's brother and they're pushing this whole religious – crap – crap, that's the word - on everybody.” Applause



Sprecher
Atheisten-Meeting in San Francisco. Im Hinterzimmer eines alteingesessenen deutschen Restaurants in der Innenstadt treffen sich an jedem letzten Samstag im Monat die 'San Francisco Atheists'. Eine bunte Mischung von Schwarzen, Weißen und Asiaten im Alter von etwa 20 bis 80 Jahren kommt da zusammen. Bei Schnitzel, Fischfilet mit Remouladensauce und Apfelc zum Nachtisch debattieren die Anwesenden über "Gott und die Welt". Nach dem Essen gehen sie zur Tagesordnung über. Meist spricht dann ein Gastredner zu einem aktuellen Thema. Roseanne Allen erklärt, warum gesellige Treffen dieser Art sehr wichtig sind.



(Speaker: An Atheist meeting in San Francisco. In the back room of a long-established German restaurant in the city center ' San Francisco Atheists 'meet every last Saturday in the month. A multicolored mixture of Black, White and Asian from the ages of approximately 20 to 80 years gathers there. Over Schnitzel, fishfilets & mayonnaise, and applestrudel for dessert those present debate "God and the World". After the meal they turn to an agenda. Usually then a guest speaker speaks on a current topic. Roseanne Allen explains why informal meetings of this type are very important:)



O-Ton: Roseanne Allen
"Because we have felt so lonely in the United States. I sat by a woman Saturday night and she was from Japan and she said: 'It’s o.k. in Japan saying that you're an Atheist, but here it's not been.' So it gives us the opportunity to be able to see that there is another really nice person out there that is a non-believer that can be our friend or our associate or help us in business or whatever. Human beings are very clannish. We need friendship and if we feel that we are the only Atheists in this little community, we're going to hesitate to speak up."



Übersetzung Roseanne Allen
"Weil wir uns in den USA so alleingelassen fühlen. Ich saß am Samstag neben einer Japanerin, die mir erzählte: 'In Japan ist es o.k. wenn man sagt, man sei Atheist. Hier ist das nicht so.' Bei so einem Treffen haben wir die Möglichkeit, wirklich nette Menschen kennenzulernen, die nicht gläubig sind und mit denen wir uns anfreunden oder zusammenarbeiten können, oder die uns beruflich weiterhelfen können. Wir Menschen müssen uns immer als Teil einer Gruppe fühlen. Wir brauchen Freundschaften. Wenn wir das Gefühl haben, dass wir in unserer kleinen Gemeinschaft die einzigen Atheisten sind, dann halten wir uns gerne mit unserer Meinung zurück."



Sprecher
Stellung zu nehmen, seinen eigenen Standpunkt zu vertreten, sei in diesen Zeiten jedoch wichtiger denn je, meint Roseanne Allen. Die selbstbewusste Frau hat es gelernt, für ihre Überzeugung einzutreten und zu sich selbst zu stehen. Lange Zeit ist ihr das nicht leicht gefallen. Ihrer Mutter zu Liebe, die überzeugt davon ist, dass ihre Tochter für immer in der Hölle brennen wird, wäre sie gerne gläubig gewesen. Aber das war ihr nicht möglich. In ihrem Berufsleben als Managerin im Verkauf hatte sie oft keine andere Wahl, als sich bedeckt zu halten.



(Speaker: Taking a stand to represent one’s own point of view is in these times however, more importantly ever, Roseanne Allen says. The self-confident woman learned to stand for her convictions and be herself. For a long time it wasn’t easy. She would have loved to be a believer for her Mother’s sake, who thinks that her daughter will burn in hell forever. But that was not possible for her. In her working life as a Sales Manager she often had no other choice, than keeping herself undercover.)



O-Ton: Roseanne Allen
"I can go all over the place talking about being a Christian if I wanted to and people would accept it and I wouldn't get fired. But if I had gone around and just casually dropping to my customers that I was not a Christian or I was a non-believer, I wouldn't have made sales. I knew that I had to some degree keep my mouth shut to keep my customers.

There are actually companies where you have to declare yourself a Christian or you can't work there. Businesses where they will have prayer meetings and everything. Even in Washington- Ashcroft has prayer meetings every single morning and everyone has to go. So Washington is becoming - through the Bush administration - as bad as some of these fundamentalist companies around the country."



Übersetzung Roseanne Allen
"Wenn ich wollte, könnte ich überall hingehen und darüber reden, dass ich Christin bin. Die Leute würden das akzeptieren und mich nicht entlassen. Aber wenn ich meinen Kunden gegenüber nebenbei hätte einfließen lassen, dass ich weder Christin noch gläubig bin, dann hätte ich nichts mehr verkauft. Ich wusste, dass ich zu einem gewissen Grad meinen Mund halten musste. Es gibt auch Firmen, wo man sich als Christ bekennen muss, um dort arbeiten zu dürfen. Es gibt Unternehmen, in denen regelmäßig gebetet wird. Sogar in Washington ist das so – Justizminister Ashcroft hält jeden Tag eine Morgenandacht und alle müssen mitmachen. Mit der Bush-Regierung wird Washington so schlimm wie manche dieser fundamentalistischen Firmen im ganzen Land."



Sprecher
Die Terrorattacken vom 11. September waren für Amerikaner ohne Glaubensbekenntnis genauso traumatisch wie für alle anderen. Viele Atheisten fühlten sich jedoch danach noch mehr ausgegrenzt, diskriminiert oder sogar dämonisiert als vorher. Unter den Rufen nach Einheit und dem patriotischen Flaggenschwenken schien für Andersdenkende jeder Art kein Platz mehr zu sein. "God Bless America" – "Gott schütze Amerika"- tönte es aus allen Lautsprechern und an jeder Straßenecke. Immer wieder forderte Präsident Bush zum Beten auf und rief sogar einen ganzen "Tag des Gebets und der Erinnerung" aus. Atheisten wollten ihre Trauer ebenfalls zum Ausdruck bringen, aber nicht in der Kirche. Auch der Französischlehrer Bill Carpmill fühlte sich gesellschaftlich an den Rand gedrängt.



(Speaker: The terrorist attacks on September 11 were just as traumatic for Americans without a professed faith as for the rest. However, because of it many Atheists felt more marginalized, discriminated against or even demonized than before. Under the call for unity and the patriotic flag waving there seemed to be no place for differing opinion anymore. " God Bless America " sounded from all loudspeakers and at every street corner. President Bush called again and again for prayer and even proclaimed a entire "Day of Prayer and Remembrance". Atheists wanted to likewise express their mourning, but not in the church. French Teacher Bill Carpmill also felt pushed to the margin socially. )



O-Ton: Bill Carpmill
"I felt excluded from the dialogue because you were not welcomed as an individual who looks at things from a secular perspective in that group.

I noticed that in the ceremonies and such: the only people that were involved were people from the faith community. They didn't open it up to non-believers. I felt excluded in the sense that there would be no place to hold a ceremony to honor those people who had perished."



Übersetzung Bill Carpmill
"Ich habe mich vom Dialog ausgeschlossen gefühlt, weil man als Mensch, der die Welt von einer säkulären Perspektive aus betrachtet, nicht willkommen war. Ich habe das bei den Feiern und so festgestellt. Die einzigen, die damit zu tun hatten, waren Leute aus den Glaubensgemeinschaften. Für Nicht-Gläubige war da kein Platz. Ich habe mich in dem Sinn ausgeschlossen gefühlt, dass es für mich keinen Ort gab, um diese Menschen, die umgekommen sind, in einer Feier zu ehren."



Sprecher
Atheisten neigen im allgemeinen nicht dazu, sich zu organisieren. Viele sind Individualisten und tragen ihre Nicht-Gläubigkeit keineswegs zur Schau. Je nachdem, welchen Umfragen man Glauben schenken will, machen sie in den USA zwischen fünf und 14 Prozent der Bevölkerung aus. 35 Prozent der Amerikaner geben jedoch zu, dass sie eine sehr schlechte Meinung von Atheisten haben und etwa die Hälfte sagt, dass sie keinen Atheisten zum Präsidenten wählen würden. George Bush der Ältere konnte es sich daher durchaus erlauben, während seiner Kampagne um die Präsidentschaft 1988 zu erklären, dass Atheisten als Bürger oder als Patrioten einzuordnen seien. In einem solchen Klima ist es nicht verwunderlich, dass Nicht-Gläubige es vorziehen, zu schweigen. Sie fürchten um ihren Job und um Freundschaften oder haben Angst, von der Familie verstoßen zu werden. Selbst im liberalen San Francisco war es für den Versicherungsmakler David Fitzgerald nicht immer einfach, mit der Wahrheit herauszurücken.



(Speaker: Atheists are not generally inclined to organize themselves. Many are individuals and do not show off their Unbelief at all. Depending on which studies one wants to give their faith, Atheists make up between 5% and 14% of the U.S. population. However, 35% of Americans admit that they have a very bad opinion of Atheism and about half say that they would not vote for an Atheist for President. During his campaign for the presidency in 1988 George Bush senior could quite casually question if Atheists were to be considered as citizens or Patriots. In such a climate it is not amazing that Unbelievers prefer to be silent. They are afraid for their job and friendships or fear their family to be offended. Even in liberal San Francisco it was not always easy for Insurance Broker David Fitzgerald to come out with the truth. )



O-Ton: David Fitzgerald
"It's actually very difficult to come out and say you're an Atheist in this country. And that's something I'm getting over right now. It's one thing to not be religious but to actually say, you know, not only do I not go to church, but I don't believe there is a god - people are a little taken aback by that still, here. I'm getting to the point where I maybe don’t bring it out overtly but try not to not bring it out, not to avoid the conversation. A lot of people are surprised when I tell them I'm an Atheist and they say things like: “Oh, but you're so happy.” Or they will be shocked and say: “Oh, you're an Atheist.” And you can tell that they have a mindset that Atheism is something very scary and negative and joyless. I think they picture a lot of people dressed in black with berets, reading J.P. Sartre and being very gloomy about it. Or they think it's some communism tie-in."



Übersetzung David Fitzgerald
"Es ist eigentlich in diesem Land sehr schwer zuzugeben, dass man Atheist ist. Ich bin aber dabei, das zu überwinden. Zu sagen, dass man nicht religiös ist, ist eine Sache. Aber es ist noch einmal etwas ganz anderes, zu sagen, ich gehe nicht nur nicht in die Kirche, ich glaube auch nicht an Gott. Die Leute sind bei sowas immer noch entsetzt. Ich bin inzwischen soweit, dass ich es zwar nicht unbedingt anbringen muss, aber ich versuche auch nicht mehr, es zu verheimlichen oder das Thema zu vermeiden. Viele Leute sind überrascht, wenn ich ihnen sage, dass ich ein Atheist bin und sagen dann: Ach, aber du bist ja so glücklich. Oder sie sind schockiert und sagen: Oh, du bist ein Atheist. Und man weiß sofort, dass in ihrem Denken der Atheismus etwas furchteinflößendes, negatives und freudloses ist. Ich glaube, die stellen sich Menschen in schwarz vor, mit Käppis, die Jean Paul Sartre lesen und sehr bedrückt sind. Oder sie glauben, dass es etwas mit Kommunismus zu tun hat."



Sprecher
David Fitzgerald war bis in seine Studentenzeit ein strenggläubiger Baptist. Es fiel ihm nicht leicht, seinen Eltern mitzuteilen, dass er den Glauben verloren hatte. Aber seitdem er diese Hürde genommen hat, versucht er, auch andere Leute vom Atheismus zu überzeugen und sich dafür zu engagieren. Die Bewegung stecke noch in den Kinderschuhen, meint er. Manche vergleichen die Situation mit der der Schwarzen vor fünzig Jahren, zu Beginn der Bürgerrechtsbewegung Dem Direktor der 'American Atheists' in Kalifornien, David Kong, geht dies etwas zu weit.

(Speaker: Up until his college years, David Fitzgerald was a hardcore Baptist. It was not easy for him to tell his parents that he had lost the faith. But since overcoming this hurdle, he tries to convince others about Atheism and has become an activist. The movement still is in its infancy, He says. Some compare the situation with that the Blacks fifty years ago, at the beginning of the civil rights movement. To the director of the ' American Atheists ' in California, David Kong, this goes a bit too far. )



O-Ton: David Kong
"I liken the Atheist movement really more to the gay movement. One, if you're black and walk down the street, you're obviously black. If you're gay or you're an Atheist, you walk down the street and you look like everybody else. I mean who can tell. And also I think with gay people, much of their oppression and struggle comes from opposition by religions. So I think our two causes are actually very closely tied together. And much as we're doing now they first set up a sense of community for themselves. If you're gay and you come out there are now places where you can go, you can talk to other people about your feelings, get counseling. Traditionally for Atheists there hasn't been anything; as I said, as a kid, I thought I was the only one. Now fortunately with the proliferation of the Internet and the proliferation of the local clubs and things there is much more support for people who come out as Atheists."



Übersetzung David Kong
"Ich sehe eher Ähnlichkeiten mit der Schwulenbewegung. Zum einen, weil es jeder sofort sieht, wenn man schwarz ist. Als Schwuler oder Atheist sieht man aus wie jeder andere. Ich will damit sagen, dass man sieht es einem nicht an. Ausserdem hat die Unterdrückung und der Kampf der Schwulen mit der Opposition der Religionen zu tun. Insofern sind unsere Ausgangspunkte sehr eng miteinander verbunden. Und genauso wie wir das im Moment tun, haben die Schwulen zunächst für sich selbst eine community geschaffen. Wenn man schwul ist und sich outet, dann gibt es heute viele Orte, wo man hingehen und mit anderen reden und sich Rat geben lassen kann. Für Atheisten hat es bisher sowas nicht gegeben. Ich dachte als Kind, ich sei der einzige, der so denkt. Glücklicherweise gibt es jetzt mit dem Internet und den vielen Vereinen und Clubs viel mehr Unterstützung für Leute, die sich als Atheisten outen."



Sprecher
Offensichtlich ist gerade nach den Ereignissen vom 11. September für viele Atheisten das Coming out unumgänglich geworden. Nachdem sie sich zunächst ausgegrenzt gefühlt hatten, griff im Großraum San Francisco ein knappes Dutzend unterschiedlicher Atheisten-, Agnostiker-, Freidenker- und säkularer Humanistenorganisationen zur Selbsthife: Sie organisierten ihre eigene, säkulare Gedenkfeier für die Opfer der Terror-Attacken. In den folgenden Wochen und Monaten hatten die verschiedenen Gruppen einen verstärkten Zulauf und ihre Anführer erkannten die Notwendigkeit, gemeinsam aktiv zu werden. In Alameda, einem Vorort von San Francisco, stimmte der Stadtrat im Oktober einem Vorschlag zu, die Invokation Gottes zu Beginn von Versammlungen abzuschaffen – eine Entwicklung, die konträr zu der in Washington steht, wo die christliche Rechte seit Reagan immer mehr an Einfluss gewonnen hat.

(Speaker: Obviously, for many Atheists, the events of September 11 led to the inevitable Coming Out. After they had felt initially marginalized, a scarce dozen of different Atheist, Agnostic, Freethought and Secular Humanist organizations in the region reached out for self-help: They organized their own secular memorial service for the victims of the terrorist attacks. In the following weeks and months the different groups had a strengthened demand and their leaders sensed the need to become active together. In Alameda, a suburb of San Francisco, the Mayor passed in October a suggestion to abolish the Invocation of God at the beginning of meetings - a development contrary to Washington, where ever since Reagan the Christian Right has won more influence.



O-Ton: David Kong
"It's continuing to get worse and so now it's time for the Atheist and the Separationist community to speak up and I think that's what we've just now started to do. I think people are really now starting to voice their opinion. I have to admit that before I started working with the Atheist community sometimes life could seem a bit pessimistic. And now I'm working with so many good, dedicated people, and they're doing it because they want to do it, they love to do it, they have to do it, they're driven to do it. And that's what amazes me. I'm just riding on the wave of enthusiasm of the California Atheist community."



Übersetzung David Kong
"Es wird immer noch schlimmer und deshalb ist es jetzt Zeit für die Atheisten und für diejenigen, die sich für die Trennung von Kirche und Staat engagieren, dazu Stellung zu nehmen. Damit haben wir begonnen. Ich muss zugeben, dass das Leben manchmal etwas traurig erscheinen konnte, bevor ich meine Arbeit mit der Atheistengemeinde begann. Jetzt arbeite ich mit sovielen guten, engagierten Menschen zusammen. Sie wollen es tun, sie lieben es, sie müssen es tun, sie sind innerlich angetrieben. Das finde ich ganz erstaunlich. Ich reite auf dieser Welle des Enthusiasmus der kalifornischen Atheistengemeinde."



Sprecher
In Kalifornien lebt ein Drittel der 2.500 Mitglieder der American Atheists, sagt David Kong. Er ist überzeugt davon, dass sich die positiven Anzeichen, die von Kalifornien ausgehen, langfristig auch auf andere Bundesstaaten ausdehnen werden. Aber bis dahin ist noch ein sehr langer Weg. Erklärtes Ziel der 'American Atheists' ist es, dafür zu sorgen, dass auch Atheisten in diesem Land voll akzeptiert werden und die strikte und absolute Trennung von Kirche und Staat erfolgt. Die ist eigentlich in der amerikanischen Verfassung verankert. Im ersten Zusatz heißt es, der Staat garantiere Religionsfreiheit, sei aber selbst zur Neutralität verpflichtet. Religionsunterricht wie in Deutschland oder das Kruzifix im Schulzimmer wären in den USA undenkbar. Erzkonservative christliche Gruppen versuchen jedoch immer wieder, die Tennung von Kirche und Staat aufzuweichen und zu unterwandern. Mit Justizminister John Ashcroft ist es einem der ihren gelungen, ein sehr hohes Amt zu besetzen. Seine Ernennung war George W. Bushs Geste des Dankes für die Stimmen der christlichen Rechten. John Ashcroft ist ein engagiertes Mitglied der fundamentalistischen Pfingstkirche und setzt alles daran, nicht nur mit seinem täglichen Morgengebet die Positionen der extremen Rechten durchzusetzen.

(Speaker:

A third of the 2,500 members of American Atheists live in California, says David Kong. He is convinced that the positive signs coming out of California will expand over the long term to other states as well. But until then still another very long-term avowed goal of the ' American Atheists ' is to ensure that Atheists in this country are fully accepted and that strict and absolute separation of church and state takes place. This is actually embodied in the American Constitution. In the first Amendment the state guarantees freedom of religion, and is obligated however, to be neutral. Religious education as in Germany or having a crucifix in the classroom would be inconceivable in the USA. However, archconservative Christian groups try again and again to soften and undermine the Tenet of Separation of church and state. With John Ashcroft as Attorney General they have succeeded in filling a very high office with one of their own. His appointment was George W. Bush’s gesture of thanks to the votes of the Christian Right. John Ashcroft is an active member of the fundamentalist Assembly of God church and does everything he can, not only with his daily morning prayer- to foster the positions of the Extreme Right. )



O-Ton: David Kong
"America is one of the most religious countries in the world. I think that's one of the reasons the religionists are kicking up their heels politically these days; they have the freedom to do that and that's part of the American way. But then conversely we Atheists also have to kick up our political heels. The religionists really want to get the kids while they're young suckered into their belief and then it's just so much harder to get out of it at that point. That's why the Creationist battle is a very intense and heated debate. The debate about not only should Evolution be taught, but now should Creationism be brought into schools has been going on ever since the early 20s. These things just have a habit of resurfacing every couple of years just like prayers at city council meetings. So you have to keep vigilant on these things."



Übersetzung David Kong
"Amerika ist eines der frömmsten Länder der Welt. Ich glaube, das ist einer der Gründe, warum die Religiösen dieser Tage politisch ihren Einfluss geltend machen, weil sie die Freiheit haben, es zu tun und das Teil des American way ist. Aber dann müssen wir Atheisten es auch tun. Die Religiösen wollen wirklich die Kinder schnappen und sie in jungen Jahren indoktrinieren, weil es dann viel schwerer ist, wieder davon loszukommen. Aus dem Grund ist auch der Kampf um die Schöpfungslehre im Schulunterricht so erbittert. Die Debatte, ob Evolution und jetzt die Schöpfung unterrichtet werden sollte, wird seit den frühen 20-er Jahren geführt. Diese Dinge kommen alle paar Jahre wieder hoch, genauos wie das Gebet bei Stadtratssitzungen. Deshalb muss man wachsam bleiben."



Sprecher
Die erbitterten Glaubenskriege um Schulgebet und Abtreibung, um die sexuelle Abstinenz von Teenagern, die Stammzellenforschung und die politische Einflussnahme der Kirchen werden auch in den kommenden Jahren ausgetragen werden. David Kong ist auch überzeugt davon, dass sich unter Bush die religiösen Akzente in Washington weiter verstärken werden. Der Tag, an dem Atheisten wirklich anerkannt und nicht mehr diskriminiert werden, liegt in weiter Ferne. David Fitzgerald ist trotzdem zuversichtlich:



(Speaker:

The embittered holy wars around school prayer and abortion, around the sexual abstinence of teenagers, stem cell research and the exertion of political influence

from churches have also arrived in the coming years. David Kong is also convinced of the fact that under Bush the religious timbre in Washington will continue to strengthen. The day when Atheists are truly recognized and are no longer discriminated against is still a long way off. David Fitzgerald is nevertheless confident:)



O-Ton: David Fitzgerad
"I'm optimistic about one thing and that's that over time even though there are just as many religions if not more so and they're mutating as fast as they always have, the secular world is getting gentler and more tolerant. And what I mean by that is that even though we still have religion, we don't have the inquisition, people aren't being burnt at the stake, people aren't losing their lives for disagreeing with somebody else. And that is the hope that I have and that's what keeps me going, is to keep pushing and pushing and pushing against these religions. Not because I want everybody to lose the comfort of their religions, but if we keep pointing out the foibles of religion, maybe we can lose the worst excesses of it."



Übersetzung David Fitzgerald
"Eines macht mich optimistisch: obwohl es so viele Religionen gibt, sogar mehr denn je, und obwohl sie sich so rasant wie immer verändern, wird die säkuläre Welt nachsichtiger und toleranter. Damit will ich sagen, dass wir zwar noch immer Religionen haben, aber es gibt keine Inquisition mehr, die Menschen werden nicht mehr auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder verlieren ihr Leben, weil sie anderer Meinung sind. Das ist es, was mir Hoffnung macht und mir die Kraft gibt, weiterzumachen und gegen diese Religionen anzukämpfen und immer weiter zu kämpfen. Nicht, weil mir daran liegt, dass alle den Trost, den sie in der Religion finden, aufgeben, sondern weil ich glaube, dass wir deren schlimmsten Exzesse verhindern können, wenn wir weiterhin auf ihre Schwächen hinweisen."